, Pfister Daniel

TTC Lyss Pokernacht 2025

3. TTC Lyss Pokernacht

Nebem dem stark overdressten Gastgeber Yannick Leiser fanden sich mit seinem Schöpfer Roland, dem Material-Mättu, dem halben MTTV Vorstand in Form von Dario und Heinz sowie dem nicht mehr deutschen Maik 5 weitere Spieler am 11. Juli 2025 im Saal des Grand Casinos Studen wieder. Bevor überhaupt klar war wie die Rahmenbedigungen des Spiels aussehen, wollte Maik bereits all-in gehen. Yannick wies ihn darauf hin, dass der Einsatz wie beim WSOP Main Event CHF 10'000 beträgt, worauf er seine Entscheidung revidierte. Aber auch die anderen Teilnehmenden hatten Glück. Trotz des verspäteten Kühleinsatzes des Bier schmeckte dieses bereits wie zwei Asse und die Teilnehmer konnten ihre Nerven beruhigen, ehe es ans Angemachte ging. Schon früh bewarb sich Mättu auf den Posten des Dealers, nachdem er als erstes zwei Leben verspielte und somit den restlichen Abend auf seinen letzten Einsatz angewiesen war. Heinz lernte mehrmals, dass man im Grand Casino Studen mit zwei Paaren keinen Blumentopf gewinnt und wurde daraufhin passiver als am Tischtennistisch. Etwas Pech hatte er, als er seine Hand wegwarf und auf dem Flop einen Vierling getroffen hätte. Zwei Biere später, also ziemlich bald, wurde Mättu dann endgültig zum Dealer befördert und wurde somit auf dem 6. Rang ausgewiesen. In der Zwischenzeit hatten auch Roland und Maik nachgezahlt und ersterer verlor die Geduld. Am Anfang noch überlegt, spielte Roland daraufhin wie Rambo und vernichtete seine Chips, was zum 5. Rang führte. Um die frühen Morgenstunden im Bett zu verbringen, einigten sich die übrigen Spieler darauf, an der sogenannten Bubble nicht mehr nachzukaufen. Aufgrund eines Coin-flips, so nennt man eine 50/50 Situation im Poker, verlor Yannick praktisch seine gesammten Chips und hatte lediglich noch zwei Blinds übrig. Hatte er sich die Kravatte umsonst geschnürt? Nein, er kam zurück wie ein Löwe. Nach mehreren Verdopplern fand er sich wieder im Rennen ums Podest und schaltete letztendlich Heinz aus, welcher den 4. Rang belegte. Gottseidank ist Heinz nicht Yannicks Bänker, sonst hätte er ihm wohl den Zinssatz auf dem Sparkonto vermindert. Somit war noch das elitäre Dreieck aus Dario, Maik und Yannick übrig. Dario war in zweifelhafte Machenschaften am Tisch verwickelt und geriet schnell in eine prekäre Lage. Er verspielte auch seine letzten Bierdeckel gegen Maik und wurde somit Dritter. Dann war es soweit. Rocky gegen Apollo stand an. Der Kampf gegen Titanen bot ein gigantisches Duell zwischen David und Goliath. (Bemerkung: Als ich diese Textpassage verfasste, lief «the final Countdown von Europe» im Radio). Um Kurz nach 1 Uhr und ca. 5kg Leergut war es dann soweit. Yannick holte aus, traf Maik mit seinen drei Buben mitten ins Herz und verteidigte seine Regentschaft am Pokertisch.

 

Am Ende war es weniger ein Pokerturnier als ein Stück Lokalgeschichte: Sechs Spieler, ein Dealer wider Willen und ein overdresster Gastgeber, der seinen Titel mit Stil und drei Buben verteidigte. Während die Chips gefallen und die Flaschen geleert waren, blieb vor allem eines zurück – die Erkenntnis, dass man im Grand Casino Studen alles verlieren kann: Geld, Nerven, aber nie den Humor. Während Maik noch seine Wunden leckte und Dario versuchte, seine „strategischen Entscheidungen“ schönzureden, verliessen die Spieler das Casino mit schweren Lidern, leichten Geldbörsen und einem Versprechen auf den Lippen: Wir sehen uns nächstes Jahr wieder – selbe Runde, neues Glück aber hoffentlich kälteres Bier.

 

Ob die Famile Mathys am nächsten Morgen rechtzeitig um 8 Uhr auf dem Schiff war, Matthias rechtzeitig um 9 Uhr auf der Kartbahn fuhr und wie lange Familie Leiser nach dem Aufräumen bei Maik im Schlummertrunk war, bleibt offen.